Meine Erinnerung
Ein Versuch hier meine Erinnerung an eine lebensverändernde Begegnung wiederzugeben:
In einer Zeit, wo ich gerade wieder Laufen lernte, lernte ich durch eine Bekannte jemanden kennen. Dieser war wohl selbst schon in einer ähnlichen Lage wie ich, also ließ ich mich auf den Kontakt zu ihm ein. Erst per ICQ, dann Telefon und dann kam es sogar zu einem Treffen. Als er mir damals die ersten Bilder von sich schickte, war ich hin und weg und dachte wirklich „was will dieser Kerl von mir“? Der könnte doch tausende haben, die weitaus besser aussehen und denen es weitaus besser geht als mir. Ich war von Anfang an in ihn verschossen, erst recht als er mir einen Link zu seiner Musik schickte. Ich sah mir seine Bilder an und hörte gleichzeitig seine Musik. Ich werde niemals dieses Gefühl vergessen, gerade Kontakt mit einem Frauenschwarm zu haben. Niemals hatte sich früher jemand so für mich interessiert. Stattdessen wurde ich immer nur verarscht, rein gelegt und von sogenannten Freunden hintergangen und bloßgestellt bis es nicht mehr ging.
Ich wollte ihn haben, ich wollte ihn als MEINEN Freund ich wollte IHN an MEINER Seite! Das stand für mich fest doch dann kam der erste Abend wo wir uns trafen und er erzählte mir teile seiner Geschichte und dabei stellte ich fest, dass er noch immer tiefe Gefühle für seine Exfreundinn hatte, von der er damals schon 4 Jahre getrennt war.
Von da an war mir klar, der Mann ist für mich tabu denn er steckte doch eigentlich noch immer in einer Beziehung, zumindest emotional und da dränge ich mich nicht zwischen.
Tja aus der Traum von diesem Mann an meiner Seite, aus der Traum von ihm gehalten und geküsst, geliebkost und getragen, getröstet und zum Lachen gebracht zu werden.
Das war mein Fazit des Abends, doch weit gefehlt.
Wir hatten weiter Kontakt und ich besuchte ihn auch immer wieder mal. Bis ich eines abends in Not geriet. Hier mache ich es kurz. Er rettete mir einfach das Leben weil er mich rechtzeitig in die richtige Klinik brachte und von da an irgendwie nicht mehr von meiner Seite wich.
Und dann kam die Mondscheinnacht, der 26. Februar 2010, der alles für mich veränderte. Er war bei mir, es war spät und seine Freunde feierten mal wieder irgendwas, irgendwas was es eben zu feiern gab.
Er lehnte vor dem Haupteingang der Klinik am Geländer und rauchte. Ich stand vor ihm, rauchte auch und hatte meinen Infusionsständer an der Hand. Wir blickten uns an. Dieser tiefe Blick von ihm in meine Augen und mein Blick in seine Augen, der langsame Moment als wir uns unsicher wie Kinder näherten und er mich dann mit seinen unglaublich weichen Lippen das erste mal so innig und gefühlvoll küsste, war der Moment wo ich, genau wie er, die gleiche Frage hatte: Sind wir nun zusammen???? Wir mussten beide so herzhaft lachen. Beide waren wir keine Teenies mehr und doch fühlten wir uns so. Die Schmetterlinge tanzten in den Bäuchen und unsere Gedanken kreisten nur darum von dem jeweils anderen ein einfaches „JA“ zu hören. Und das sagten wir uns dann beide und waren beide verblüfft, denn wir hatten beide nicht mehr damit gerechnet, jemals wieder oder überhaupt eine Beziehung führen zu können.
Dieses Ereignis jährt sich bald zum 5. Mal. Es gab und gibt viele Höhen und Tiefen und hätte er nicht den Schritt getan und mich geküsst, ich hätte es niemals getan, weil ich immer das Gefühl hatte, sein Herz gehöre noch seiner Exfreundinn. Doch heute weiß ich dass sein Herz so groß ist, dass darin Platz für uns beide ist und das ist auch gut so!
