Was ich denke / dachte über die Liebe zu wissen
Denke ich gerade an Liebe, begegnet mir meine Erinnerung mit einem lachenden und weinenden Auge.
Ach und wie oft habe ich schon über sie geschimpft., weil ich sie nirgends fand.
Nicht in Mir und nicht in Anderen. Und wie oft habe ich sie mir zur Existenz phantasiert.
So kraftvoll, dass ich an Sie glaubte und so überzeugt das sich daraus jede Menge Vorteile ergaben.
Wer an die Liebe glaubt, der oder die liebt das berauschende am Verliebtsein, ist vielleicht ein wenig debil, aber es stört nicht, nein es ist sogar wunderbar. Ich war stets gerne vor Liebe verpeilt.
Wer an die Liebe glaubt, hat in einer unsicheren Welt wenigstens eine scheinbar unerschütterliche Wahrheit gefunden, welche Kraft spendet und den Körper und den Geist über Hürden tragen kann, welche in einer lieblosen Welt ohne den Glauben an die Liebe auch nichts weiter wären als Hürden die man nicht mehr meistern mag. Ich meine die Liebe für den oder die welche sie spüren eine unbändige Kraft welche sich gerne der Logik entzieht, was sie so schwer greifbar macht und es einen irgendwann erleichtert nicht mehr an sie zu glauben.
Vielleicht weil wir uns nicht geliebt fühlen wenn sie nicht unseren Erwartungen entspricht – und das tut sie selten – verwechseln wir unsere unerfüllten Erwartungen gerne mit dem Nicht-Vorhandensein von Liebe. Weil so ganz genau, weiß irgendwie doch eh keiner was Liebe ist, oder ob es sie überhaupt gibt. Manchmal ist es mit der Frage nach der Liebe ein wenig wie die Frage nach Gott.
Viel zu oft kein Beweis dafür, aber oft auch kein Beweis dagegen. Mal ganz abgesehen das man ihr wenn sie einem gut tut, nicht Recht tut, wenn man sie wie bei einer Mordanklage permanent zum Beweisen zwingt. Als hätte sie sich schuldig gemacht für alles, was ich aus Enttäuschung nicht mehr glauben mag. Dabei ist bei weitem und manchmal auch bei nahem nicht alles Liebe. Das meiste hat sogar recht wenig mit Liebe zu tun, trotzdem muss sie oft herhalten für Scheinheiligkeiten und die hochgelobte und angesehene Geschäftigkeit.
Aber Liebe ist nicht: Ich liebe dich, zu sagen.
Liebe ist wohl auch kaum du entsprichst all meinen Erwartungen.
Aber was ist Liebe?
Etwas unbegreifliches? unformulierbares?, wandelbares das in einem Satz nicht zur Sprache kommt sondern nur zwischen etwas da ist oder eben nicht?
Vermutlich all das und noch viel mehr bei einem gleichzeitigen Nichts Sein.
Sehr unpräzise. Aber so ist sie die Liebe, manchmal Grund aufzustehen und manchmal der Grund unterzugehen, aber immer diffus als sei sie gar nie da gewesen, bis man wieder zweifelt, wenn man sie wieder wie durch ein Wunder spürt.
Man ist genauso überrascht wie man so dumm sein konnte nicht an die Liebe zu glauben, wenn man sie spürt, wie man überrascht ist wie man so dumm sein konnte an die Liebe zu glauben wenn man sie nicht mehr spürt.
Das Problem ist aber nicht die Liebe!
Das Problem ist der oder die die spüren können, dass alles vergänglich ist.
Die Angst kaum aushalten welche sich manchmal daraus ergeben kann und der Irrglaube für jede schmerzhafte Eventualität im Vorfeld einen Schutz zu haben, um dann doch oft noch leiden zu müssen, als ob man schutzlos –dann doch wieder – wie ein Narr / eine Närrin in das vielleicht eigene Verderben zu laufen.
Und das alles irgendwann verdirbt, lässt sich nie gänzlich verhindern.
Nur wie wir unser Verderben erleben mögen, das soll doch bitte jeder für sich entscheiden dürfen.
Denn auch wenn man manchmal sehr lange wegschauen kann, verderben werden wir alle …